Der 23. April ist der Welttag des Buches. Viele Blogger verschenken an diesem Tag Bücher oder zeigen irgendwas gebasteltes in ihrem Blog. So wie ich heute! Meine treuen Facebook- und Instagram-Freunde haben es schon mitbekommen, ich hab das Buchbinden erlernt. Ich habe ein paar Notizbücher selbst gebunden und eins davon verlose ich heute …
Aber erst mal erzähle ich etwas über das Buchbinden. Das Ganze fand bei unserer VHS statt. Ja, es gibt Menschen die sagen „Volkshochschule ist so 1995“, unsere VHS ist noch älter, aber Buchbinden verjährt nicht. Ich hab mich also spontan angemeldet und noch einen Platz bekommen, diese sind natürlich begrenzt und der Kurs immer schnell voll.
Eine Teilnehmerin, die den Kurs regelmäßig besucht, gab mir vor Beginn der ersten Stunden den Tipp, mich ganz vorne hinzusetzen, da ich so am meisten lernen würde. Und da ich mir auch sicher war, dass mich von hinten keiner mit Papierkügelchen bewirft, wenn ich mich vorne zum Lehrer setze, habe ich es gewagt. Recht hatte sie. So bekam ich am meisten von dem ganzen neuen Zeug mit, wie z. B., dass Papier eine Laufrichtung hat und welche Werkzeuge unabkömmlich sind.
Die Laufrichtung des Papiers
„Das hat ne Laufrichtung?“ – war mein erster Gedanke. Nachdem der Dozent das erklärt hatte, ging mir endlich auch ein Licht auf. Man muss beim Schneiden des Papiers aufpassen, dass es in Laufrichtung bleibt, da die Seiten sonst zu steif sind und sich nicht vernünftig oder gar nicht blättern lassen. Geschnitten wird das übrigens mit einem „Buchbinder-Messer“. Das ist nicht zu scharf und hat meist einen längeren Griff. Das Messer darf nicht so scharf sein, damit man das Papier nicht zu krumm und schief schneidet. Das wird später eh noch genauer angepasst.
Zuerst schneidet man sich also das Papier auf die ungefähre Größe, die das Buch später haben soll und faltet Lagen zusammen. Man misst dann noch diverse Sachen aus und fertigt eine Schablone für die Löcher an. Damit die einzelnen Lagen später einfacherer vernäht werden können, setzt man vorher schon Löcher mit einer Ahle (das ist das Ding auf dem Foto).
Nähen und kleben
So wurden die Lagen des Notizbuches vernäht, welches ich es später noch verlosen werde.
Bei dem dickeren Buch, welches auch mehr Lagen hat, musste ich einen anderen Stich anwenden und auch Heftbänder setzen, damit die Lagen später nicht reißen, wenn man das Buch aufblättert und „normal“ benutzen will.
Kleben und pressen
Beide Bücher wurden mit Planatol BB verleimt und gepresst. Das größere von beiden musste dann auch noch „gerundet“ werden. So wird also der Buchrücken rund. Aha, aha. Bei dem kleinen Notizbuch war das nicht nötig, da es weniger Lagen hat.
Gut mit dem Planatol einkleistern. Nicht auf die Seiten und nicht so viel, dass es zwischen den einzelnen Lagen hervorquillt, aber genug, damit das ganze Gebinde auch hält.
Der Buchumschlag
Danach baut man sich den Umschlag zusammen, aus verschieden dicken Pappen und Papieren, damit der Umschlag nicht zu steif ist zum Umblättern, aber auch fest genug, damit das Buch auch was aushält.
Lesebändchen und Kapitalband ankleben
Während der Umschlag trocknet, kann man an den zusammenklebten Lagen das Lesebändchen und das Kapitalband ankleben. Ich hab keinen Plan, wieso das Kapitalband heißt (wenn du es weißt, verrate es mir bitte), das ist aber dazu da, damit kein Staub in den Buchrücken gelangt.
Beim großen Notizbuch sah das dann so aus. Hier erkennt man auch schön den gerundeten Rücken.
Ganz schlecht war ich im Aussuchen der Farbzusammenstellungen von Lesebändchen, Rückenleinen und Umschlagpapier. Ich hoffe, dem Gewinner oder der Gewinnerin gefällt dann meine Auswahl. Ich habe versucht, es schlicht zu halten. Geschmäcker sind so unfassbar verschieden.
Wieder messen, schneiden und kleben
Das ist der fertige Buchumschlag für mein großes Notizbuch, welches ich behalten werde. Wir haben wirklich so viele Seiten geschnitten, es ist echt ein komplettes, dickes Buch geworden. Nun steht es im Regal, weil ich da keinen Scheiß reinschreiben will, sondern irgendwas episches. „Die ultimative Sammlung der Penis-Witze“ oder so. Mal gucken ;)
Stolz präsentiert sie hier das fertige Werk. Es sollte hinlänglich bekannt sein, dass ich keinen Schrumpfkopf habe, so kann man sich also die Größe halbwegs vorstellen. Da ich gerne schreibe, hab ich für meinen Buchumschlag ein Papier mit alten Schriften und Postkarten gewählt. Ich wollte es schlicht, aber auch nicht zu langweilig.
Doch nun zum #giveaway
Da ist es. Der Kuli dient übrigens nur der Größenorientierung. Klein, mit einem schwarzen Rücken aus Leinen, rotem Einbandpapier und mit zwei Lesebändchen, wie dekadent! Es ist 13,5 cm hoch und 9,5 cm breit. Also ca. Din A6. Die Seiten habe ich nicht gezählt. Ich bin zu faul. Ich hab aber extra sehr dickes Papier verwendet, damit der Stift nicht durchscheint. Oder nicht so sehr durchscheint, ich kennen deinen Stift ja nicht.
Wo gibt es das Ding nun zu gewinnen?
Auf Instagram! Ich hab dort vor kurzem, total verrückt, meinen 1.000 Follower begrüßen können. 1.000 Leute, die sich meinen Schwachsinn ansehen und meine schlechten Handyfotos und einige liken den Scheiß auch noch. Verrückt. Also, kann man das Notizbuch nur gewinnen, wenn man mir auf Instagram, unter diesem Beitrag, einen Kommentar hinterlässt.
Das war es dann auch schon. Das Los entscheidet. Wie, wann und wo, erfährst du auf Instagram. In der Galerie sind noch mal alle Bilder zusammengefasst.
Mir hat das Buchbinden sehr viel Spaß gemacht und ich werde den Kurs sicherlich noch mal besuchen. Es hat mich ziemlich angefixt, eigene Notizbücher binden zu können. Ich hatte ja schon mal darüber geschrieben (den Beitrag findest du hier), wie süchtig ich nach Notizbüchern bin und die jetzt selbst machen zu können. Hammer! Und ich hatte auch nicht genug Zeit zu lernen wie eine Froschtasche funktioniert und ich möchte beim nächsten Mal gerne so ein Gummi einarbeiten können, welches einmal um das Buch geschlagen wird, um es besser zusammenzuhalten. Eine Stiftschlaufe wäre auch nice. Du siehst, das Ende ist noch nicht in Sicht.
Hast du irgendein abgefahrenes Hobby?
Ich bin immer auf der Suche nach neuen Inspirationen. Das Hirn braucht mehr Input, dann rostet es auch nicht so schnell ;)
Danke, dass du es mal wieder bis hierhin ausgehalten hast! Bis zum nächsten Mal und Tüdelü,
Hey,
unsere VHS hat nicht so cool Kurse. Oder ich seh sie einfach nie, durchaus auch möglich ^^‘
Bei unserer VHS kann man ein buntes Potpori an Sprachen erlernen. ICh habe mich für Japansich entschieden ;)
Ich habe insgesamt 7 Kurse besucht, musste aber dann aus Zeitgründen aufhören. Aber ich habe mir fest vorgenommen irgendwann wieder mit Japansich weiter zu machen. V.a. damit ich mich vielleicht sogar irgendwann auf Japanisch unterhalten kann ohne grenzdebil zu wirken weil ich 10 Minutne für einen Satz brauche…
Liebe Grüße
Marina
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Sprachen gibt es bei uns auch viele. Schade finde ich es halt immer, wenn Kurse nicht stattfinden, weil sich nicht genug angemeldet haben. Ich freu mich immer total auf neue Sachen und dann kommt n paar Tage vorher ne Mail, wo’s abgesagt wird. So traurig 😔
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Ja das ist mega doof. Bei Japanisch haben wir auch jedesmal aufs Neue gezittert. Leider war dann sogar ich der Grund, dass unser Kurs aufgelöst wurde :(
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😔
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Man/Frau kann einfach nicht genug Notizbücher haben!
Das geht nicht!
Und ich kann verstehen, dass du in dein schmuckes Ding was Episches schreiben möchtest: Es sieht einfach so toll aus!
Unsere VHS hat leider auch nur ein begrenztes, cooles Angebot, schade. Auch wenn es nach ziemlich viel kleiner, genauer Arbeit aussieht, würde ich so einen Kurs auch mitmachen wollen [und hätte dann hinterher irgendwie einen schiefen Prospekt…ich sehe es schon vor mir ^^]
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Meine sind auch beide nicht perfekt. Original Petra eben 😄
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Schick und schick. Notizbücher kann man wirklich nie genug haben. Und wenn meine VHS sowas anbieten sollte, wäre ich auch sofort dabei. Aber so bleibt mir wohl nur mein Glück bei Instagram zu versuchen ;)
LG Alexandra
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